Die Altarbibel
Kirchenräume zum Sprechen bringen
,,Da liegt aber ein großes, altes Buch!“
So staunen oft Kinder, wenn sie in der Schlewecker Kirche auf Entdeckungsreise gehen.
Das stimmt! Es ist nicht klein und handlich, mit glatten, sauberen Seiten. Das Buch um das es hier geht ist die Altarbibel - 40 cm groß und wiegt 6 Kilogramm. Das schwere Buch ist fast so alt wie unsere Kirche. Wer die Bedeutung von römischen Ziffern kennt, liest auf der ersten Seite aus den Buchstaben M DCC XXV die Jahreszahl 1725.
Auf dem mit Eisen beschlagenen Holzeinband, der so gut zu der Innenausstattung des Kirchenraumes passt, ist die Zahl 1726 eingeritzt. Daran ist zu erkennen, dass die Bibel dann erst endgültig fertiggestellt war. Eben echte Handarbeit!
Mit Kupferstichen ist sie bebildert und kunstvoll bedruckt mit Buchstaben auf gutem, altersbeständigem Papier, das aus sogenannten Hadern gepresst wurde. Das sind Textilfasern aus reiner Zellulose ohne Holzbestandteile.
Auf Umwegen kam die Altarbibel in unsere Kirche. Jahrhunderte, Kriege und Ortswechsel hat sie fast unbeschadet überstanden. Wie viele Menschen mögen darin geblättert und gelesen haben?
Nach Schlewecke kam sie 1994 als Leihgabe. Die Bibel stammt aus dem Familienbesitz von Herrn Dr. Max Pieconka aus Burgdorf bei Hannover. Zwischenzeitlich war sie Eigentum von Frau Elfriede Niemeyer aus Schlewecke, einer sehr guten Freundin dieser Familie. Sie schenkte das kostbare Stück ihrer Heimatkirche zum 300. Jubiläum. Es ist ihr wichtig, dass sich jeder an dieser Heiligen Schrift erfreuen kann und Gottes Wort offen auf dem Altar liegt.
Und damit die Bibel gut sichtbar ist, hat der leider so früh verstorbene Manfred Blumenberg aus Göttingerode eine stabile Buchstütze aus Holz gearbeitet. So können wir alle das große, alte Buch auf dem Altar bewundern.
Ingrid Zanchetta